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Von Wellington entlang der Ostküste nach Invercargill, Neuseeland

Nachdem wir unsere Fahrräder von der Fähre entladen hatten, schwingten wir uns auf unsere Sättel und fuhren los, Richtung Blenheim. Der Tatendrang wurde aber bereits nach ungefähr einem halben Kilometer gestoppt. Pascals Hinterrad hatte erneut einen Speichenbruch. So hiess es erstmals alles wieder abladen und eine neue Speiche einsetzen. Bei so vielen Speichenbrüchen war uns nun klar, was zu tun ist. So lange in Blenheim bleiben, bis das Rad neu eingespeicht ist.
Mit der neuen Speiche schafften wir es auch noch die restlichen 30 Kilometer zu fahren. Als wir unser Zelt an einem wunderschönen Campground aufgestellt hatten, fuhren wir mit den leeren Fahrrädern ins nächste Fahrradgeschäft. Dort versprach man uns die Speichen sofort zu bestellen, so dass wir diese am nächsten Tag abholen können.
Gegen Nachmittag kam noch ein weiterer Tourenfahrer auf den Campground. Tjerk, aus Holland. Mit ihm und einem anderen holländischen sowie einem neuseeländischen Pärchen verbrachten wir einen amüsanten und kurzweiligen Abend. Wir erzählten Tjerk, dass wir planen über den Molesworth Trail nach Hanmer Springs zu fahren. Der Molesworth Trail soll durch eine der schönsten, jedoch ziemlich abgelegenen Gegend führen. Er besteht zu ca. 90% aus Schotterstrasse und der höchste Punkt liegt auf 1'150 Meter über Meer. Tjerk erzählte uns, dass er ebenfalls daran gedacht hatte diesen Trail zu fahren so war es schnell klar, dass wir dies zusammen machen würden.

Nachdem Pascals Hinterrad neu eingespeicht und durch den Fahrradmechaniker kontrolliert war, die Lebensmittel eingekauft waren, konnte es losgehen. Vollbepackt machten wir uns als Dreiergruppe auf Richtung Molesworth.
Die erste Etappe führte über den Jacks Pass nach Blairich. Kaum losgefahren wurden wir begleitet von einem Neuseeländer auf seinem Rennrad. Tjerk lud ihn ein mit uns den Molesworth-Trail zu fahren. Dieser meinte jedoch nur lapidar, er sei ihn einmal gefahren und das reiche..... Dies brachte uns zum schmunzeln, da wussten wir auch noch nicht was uns bevorstand.
Nach 33 Kilometern erreichten wir Blairich, wo wir unser Zelt für die erste Nacht aufstellten.

Am nächsten Morgen gings um 07:30 Uhr los. Heute standen gut 90 Kilometer auf dem Programm und unser zweiter Zeltplatz lag auf ca. 800 Meter über Meer. So sausten wir gut gelaunt über die Strasse Richtung Molesworth. Nach ungefähr 5 Kilometern wechselten wir von ziemlich ebener, durchs Tal führende asphaltierte Strasse auf hügelige Schotterstrasse mit teils recht steilen Aufstiegen und Abfahrten.

Gegen Mittag und erst gut 30 Kilometer später erreichten wir unser Mittagsrastplatz. Noch immer gut gelaunt und motiviert liessen wir uns die feinen Teigwaren schmecken und wurden ein paar Mal überrascht was Tjerk so alles aus seiner Tasche zauberte. Da das Wetter so schön war, legten wir auch noch unsere Zelte an die Sonne, welche wir am Morgen in der Früh feucht eingepackt hatten. Anschliessend ging es weiter. Die Hügel blieben lang und steil, die Strasse wurde nicht besser und es wurde immer später. Um ca. 18.30 Uhr, nach gut 65 Kilometern trafen wir auf einen Fahrradfahrer welcher aus der Gegenrichtung kam. Er meinte, dass es noch 20 Kilometer bis zum Campground seien. Normalerweise schaffen wir 20 Kilometer in gut einer Stunde, nicht aber nach so anstrengenden und kräftezerrenden 65 Kilometern.... so sank die Sonne weiter und weiter, bis sie schliesslich nach einem tollen Sonnenuntergang ganz hinter den Hügeln verschwand. Jetzt waren es nur noch ungefähr 5 Kilometer bis zum Ziel und die Uhr zeigte bereits 20.30 Uhr an. Wir kamen nicht nur sehr langsam vorwärts, wir mussten nun auch öfters pausieren. Schleppend und schwer bewegten wir uns weiter vorwärts, hatten wir doch ein Ziel vor Augen. Ungefähr 1 Kilometer vor dem Ziel passierte dann noch das was man sich in einer solchen Situation am meisten wünscht: Nadja's Hinterreifen hatte einen Platten. Da es mittlerweile stockdunkel war und wir weder Kraft noch Lust hatten den Platten zu reparieren beschlossen wir, dass Pascal und Tjerk zum Campground fahren, Pascal dann ohne Gepäck zurück fährt und Nadjas Gepäck auf sein Fahrrad packt und wir beide mit den Fahrrädern zum Campground laufen.
Völlig entkräftet stellten wir unsere Zelte auf und begannen unser Abendessen zu kochen. Während es bei uns der einfachheitshalber einfach Pasta und Tomatensauce gab, fing Tjerk an Gemüse zu rüsten und sich ein tolles Menü zu kochen :).

Um Mitternacht lagen wir alle in unseren Zelten und versuchten wenigstens ein paar Stunden zu schlafen. Der nächste Tag führte weiter über Schotterpiste bis nach Hanmer Springs. Am Morgen durften wir noch den Wards Pass auf 1'150 Meter überqueren. Die Strasse war zwar weiterhin eher schlechte Schotterpiste, jedoch die Topographie weniger hügelig. So erreichten wir gegen 18 Uhr Abends nach 3 anstrengenden aber wunderschönen und aussergewöhnlichen Tagen Hanmer Springs. Zu müde zum Kochen gab es hier für alle eine Portion Fish & Chips. Ausserdem gönnten wir uns zwei Flaschen Wein.
Geplant war, dass wir am nächsten Tag weiter Richtung Christchurch fahren würden. Da sich jedoch Nadjas Atemprobleme, welche seit ein paar Tagen bestanden verschlimmerten, entschieden wir einen Tag Pause einzulegen und im Medical Center vorbeizugehen. Die Tests ergaben, dass sie leicht Asthma hat und vermutlich auf etwas allergisch reagiert. Auf dem Campground lernten wir noch ein nettes Schweizer Pärchen aus dem Appenzell kennen, welche so lieb waren und uns mit ihrem Campervan zum Arzt brachten. Vielen Dank an dieser Stelle nochmals dafür. Wir haben dies sehr geschätzt.

Am Abend gönnten wir uns noch ein leckeres Barbecue und einen 2-liter Kübel Hokey Pokey Ice Cream.

Tagsdarauf gings dann zu Dritt weiter Richtung Christchurch, welches wir nach zwei eher gemütlicheren Tagen, sogar mit Rückenwind (glaubs zum ersten Mal seit wir in Neuseeland sind...!!) erreichten.
In Christchurch stellten wir unser Zelt auf den Top Ten Holiday Park und kauften erstmals ein leckeres Abendessen ein. Den Abend verbrachten wir Draussen mit Tjerk und einem weiteren Schweizer Pärchen in einer gemütlichen Runde.
Den Pausentag in Christchurch verbrachten wir damit, uns die Stadt anzuschauen, das Erdbeben-Museum zu besuchen und den Bus für den nächsten Tag nach Dunedin zu organisieren.
Am Abend kauften wir nochmals redlich ein, um ein Abschiedsbarbecue mit Tjerk zu geniessen. Seine Weiterreise führt via Lake Tekapo in den Süden der Insel, während wir von Dunedin aus Richtung Catlins fahren wollten.
Während wir grillten und ein Bierchen tranken, lernten wir ein weiteres Schweizer Pärchen, Nadine und Christian, kennen. Wie sich herausstellte, wohnen die Beiden in Oberbottigen und Pascal hat in ihrer Wohnung noch vor unserer Reise Arbeiten an deren Boden durchgeführt. Wie klein die Welt ist haben wir nun schon oft auf unserer Reise feststellen können. Mit den Beiden verbrachten wir einen lustigen, unterhaltsamen und gemütlichen Abend - vielen Dank an Euch für den kurzweiligen Abend. Geniesst Eure Weiterreise und bis bald.

Nachdem wir uns von Tjerk verabschiedet (Tjerk, thanks so much for the time we spent together. It was really fun, we enjoyed it very much. Hope to see you again somewhere in New Zealand ;-), Christchurch mit dem Bus verlassen und Dunedin erreicht hatten, gings nun wieder für kurze Zeit aufs Fahrrad. Zuerst fuhren wir mit einer nostalgischen Eisenbahn nach Pukerangi und von dort mit dem Fahrrad bis nach Middlemarch. In Middelmarch stiegen wir wieder auf Bus um, welcher uns zurück nach Dunedin brachte. Zwei Tage später verliessen wir Dunedin Richtung Catlins.
Am ersten Tag fuhren wir entlang der Southern Scenic Route bis nach Taieri. Hier führte diese Strasse weiter auf den stark befahrenen Highway 1. Aus diesem Grund beschlossen wir die Schotterstrasse entlang des Meeres bis nach Milton zu fahren. Ein paar Kilometer weiter bei einer Abfahrt passierte dann das Unglück. Nadja wollte bei der Abfahrt aus den Klickpedalen steigen, was jedoch nicht richtig klappte und sie somit samt dem Fahrrad hinfiel. Das Resultat war eine ziemlich tiefe und stark blutende Wunde am Knie sowie Schrammen an der Wade und dem Ellenbogen und ein Bluterguss am Handgelenk. Nachdem die Wunden gesäubert und eingebunden waren, gings trotz Schmerzen weiter bis Milton wo wir gegen Abend den einfachen und ziemlich verlassenen Campground erreichten. Ein Neuseeländer der auf diesem Campground wohnt bot uns an zu seinem Sohn zu fahren, welcher als Rettungssanitäter arbeitet. Er könne sich die Wunde mal anschauen und sagen, ob wir einen Arzt aufsuchen sollten. Gesagt getan, befanden wir uns nur ein paar Minuten später in dessen Haus und er meinte, dass ein Arzt wohl nicht nötig sei, wir aber die Wunde weiterhin gut versorgen und beobachten sollen. Wieder einmal mehr erfuhren wir die unglaubliche neuseeländische Hilfsbereitschaft.

Nach einer schmerzhaften Nacht mit wenig Schlaf, starteten wir Richtung Kaka Point. Der Wind blies bereits nach den ersten gefahrenen Meter in unser Gesicht und es wurde nicht besser. Im Gegenteil, blies er mal nicht von vorne und liess und nur erschwert vorwärts kommen, blies er von der Seite und wehte uns fast von der Strasse. Da wir an diesem Tag für mehrere Kilometer auf dem Highway 1 waren mit viel Verkehr, war das dementsprechend gefährlich. In Balclutha, als wir ein paar Lebensmittel im New World einkauften fing es auch noch zu Regnen und Stürmen an, ausserdem wurde es ziemlich kühl. Somit warteten wir mit einem weiteren Radler aus Deutschland, der auf dem Campground in Balclutha war im Eingang des Kaufhauses auf Wetterbesserung. Diese trat jedoch nicht ein. So beschlossen wir bei einem Kaffee, dass wir unser Zelt ebenfalls auf dem Campground aufschlagen. So wurde es ein kurzer Radeltag, dafür ein umso längerer unterhaltsamer Gesprächsabend mit Thomas.
Tagsdarauf wurden wir belohnt mit schönstem Wetter und fuhren bis in die Nähe des Kaka-Points. Im Hillview-Campsite stellten wir erneut unser Zelt auf und machten uns bei schönstem Wetter und massivem Rückenwind auf den Weg zum Kaka-Point und Nugget-Point.
Schon kurz vor dem Nugget-Point verdunkelten sich die Wolken. Davon liessen wir uns jedoch nicht beirren und fuhren weiter über die Schotterstrasse zum Leuchtturm und Aussichtspunkt, wo wir sogar einen Seelöwen sahen. Die dunklen Wolken waren jetzt über uns und erschütteten sich in ganzer Pracht. Wieder einmal mehr war es auch sehr kühl und wir ohne Regenschutz (gut wir sind ja erst 2 Wochen unterwegs, dann kann das schon mal passieren :).
So schwangen wir uns auf unsere Räder und kämpften uns gegen Regen und starkem Gegenwind die 16 Kilometer zurück zum Campsite. Am Abend gönnten wir uns eine hausgemachte, sehr leckere Pizza.

Der nächste Tag brachte uns via Purakaunui Wasserfall, wo wir eine Schweizer Familie trafen weiter nach Papatowai.
Eine tolle Überraschung war, dass wir auf dem Weg nach Papatowai von der Familie überholt wurden, diese stoppten und uns eine Schweizer Tafel Schokolade zustecken... Juhui, das war ein Motivationsschub.

Die Nacht verbrachten wir auf dem DOC-Campground, anschliessend gings weiter der Southern Scenic Road entlang nach Curio Bay. Beim schönstem Wetter trafen wir kurz nach dem Mittag ein und genossen es an den Klippen zu sitzen und dem Wasserspiel zuzuschauen. Gegen Abend sahen wir sogar noch Delphine in der Bucht am Schwimmen.
Lustigerweise trafen wir auf dem Campground erneut auf die Schweizer Familie. Am Abend schauten wir mit ihnen zusammen die Yellow-Eyed-Pinguine, welche auf ihre Eltern warteten die im Meer auf Futtersuche waren. An dieser Stelle danken wir Euch Thibaud, Tamara, Livia und Ronja nochmals ganz herzlich für die Tafel Schokolade und die angenehmen Stunden die wir mit Euch verbringen durften.

Die letzte Etappe durch die Catlins führte uns nach Invercargill. 95 Kilometer auf Schotter- und Asphaltstrasse mit ausschliesslich Gegenwind.... :(.
Deshalb haben wir beschlossen uns und unseren Fahrrädern in Invercargill eine Pause zu gönnen bevor es weiter Richtung Westküste geht.

 
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