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Von Kamloops nach Three Hills, Kanada

Da standen wir nun Anfangs Nachmittag in Kamloops auf dem Parkplatz des Supermarktes. Julia in ihrem Pickup-Truck verschwand winkend um die Ecke. Wir fühlten uns wie im falschen Film. Aus diesem Grund beschlossen wir, uns erstmals irgendwo hinzusetzen und einen Kaffee zu trinken. Da kam uns der Starbucks um die Ecke gerade recht. Unsere Fahrräder noch nicht richtig hingestellt, wurden wir bereits von einem Kanadier angesprochen. Eine Schweizerin die in Kanada lebt wurde ebenfalls auf uns aufmerksam, weil sie auf unseren Hosen Die Mobiliar las. So schwatzte Pascal mit dem Kanadier und Nadja mit der Schweizerin. Nach ein paar Minuten offerierte Ron, der Kanadier uns einen Kaffee. Wir nahmen die Einladung dankend an uns begaben uns mit ihm ins Innere des Starbucks.
Unsere Idee war eigentlich unsere Gedanken zu sammeln und zu sortieren, damit wir eine Entscheidung treffen können ob und wie weit wir an diesem Tag noch fahren würden. Doch in Rons Gesellschaft war das kaum möglich. Er redete, erzählte und fragte. Auf seine Frage hin was unsere Routenpläne seien, antworten wir mit: von hier nach Jasper und von dort via Banff nach Calgary. Daraufhin meinte er, dass es dafür noch zu kalt sei und ausserdem sei die Strecke von Kamloops nach Jasper langweilig. Das brachte uns ein wenig ins Grübeln. Nach ca. einer Stunde fragte er uns, ob wir denn heute noch Fahren wollen. Wir schauten uns an. Wollten wir das? Keine Ahnung. Das war auch unsere Antwort. Er offerierte uns, mit ihm zu kommen und bei ihm zu übernachten und am nächsten Morgen frisch und munter loszufahren.
Nach kurzer Überlegung (wir befanden uns immer noch im falschen Film) nahmen wir die Einladung an. So konnten wir in Ruhe überlegen, welche Route wir fahren wollten.

Da Ron am Berg wohnte, organisierte er den Pickup seines Sohnes und Pascal fuhr in diesem Nadja und die beiden Fahrräder hoch zu Rons Haus. Dort richteten wir uns ein und begannen damit uns Gedanken über die Route zu machen. Doch diese Rechnung hatten wir ohne Ron gemacht. Er lud uns zu einem Snack ins Swiss Chalet ein. Mmmmhhhh das hörte sich doch auch gut an. Also ab ins Swiss Chalet und aus einem Snack wurde ein Abendessen. Anschliessend gings weiter ins Casino (laut Ron seine Kirche.....) wo er 100-er um 100er in die Automaten stopfte. Für uns nach 4 Wochen Ruhe, Wildnis, Natur ein Gegensatz wie er grösser nicht hätte sein können. Ausserdem müssen wir auf das Geld achten, während Ron ohne mit der Wimper zu zucken Automaten um Automaten mit seinem Geld fütterte.
Zwischendurch ging er nach draussen, um eine Zigarette zu rauchen. Pascal nahm er als Gesellschaft mit, Nadja hingegen beschäftigte er an einem 5cent-Automaten indem er diesen mit 20 Dollar fütterte.

Keinen Schritt weiter in unserer Routenplanung dafür noch viel verwirrter trafen wir nach Mitternacht bei Ron Zuhause ein. Wir freuten uns darauf ein paar Stunden zu schlafen.
Am nächsten Morgen regnete es zwar, wir wollten jedoch los. So beschlossen wir, trotz Gegenargumenten von Ron, im Regen loszufahren. Da wir noch kein Frühstück hatten, bogen wir beim 1. Starbucks ein, um uns ein leckeres Frühstück zu genehmigen. Dabei stellte Nadja an ihrem Fahrrad ein Problem mit der Lenkung fest. Das hiess nach dem Frühstück einen Velomech aufsuchen, der das Problem beheben kann.
Da dies etwas länger dauerte und wir noch immer keinen Plan hatten in welche Richtung es gehen sollte, entschieden wir spontan uns ein Hotelzimmer in Kamloops zu nehmen.
Am Abend war das Fahrrad wieder in Form und wir hatten uns aufgrund der Jahreszeit und den noch geschlossenen Campgrounds im Jasper Nationalpark entschieden, auf dem Transcanada via Revelstoke, Golden, Lake Louise und Banff nach Calgary zu fahren.

Am 11. Mai gings dann definitiv wieder los. Frisch und munter fuhren wir ostwärts Richtung Rocky Mountains.
Nach über 1 Monat schliefen wir in Sorrento wieder einmal in unserem Zelt. Das fühlte sich nach so langer Zeit und bei tollem Wetter super an. Tagsdarauf stiegen wir gestärkt auf unsere Räder und weiter gings Richtung Calgary. Nach ca. 1 Kilometer jedoch bemerkte Nadja ein Problem mit ihrem Fahrrad. Der erste Gedanke war, dass der Reifen irgendein Problem hat weil sie etwas tiefer sass. Aber nein, es war nicht der Reifen sondern die Sattelstütze war gebrochen. Tja, da blieb uns nichts anderes übrig als zurück zum Dorf zu laufen und jemanden zu finden, der ein Schweissgerät hat. Nach kurzer Zeiten fanden wir eine Autowerkstatt und der Mechaniker nahm sich der Sattelstütze an. Leider jedoch wenig erfolgreich, da diese aus bestimmten Teilen aus Aluminium besteht und somit nicht geschweisst werden konnte. Da es in besagtem Ort keinen Fahrradmechaniker hatte, beschlossen wir es per Autostopp zu versuchen. Pascal stellte sich mit den beiden Fahrrädern an den Strassenrand, während Nadja den Daumen raushielt. Mehrere verwunderte Augen schauten uns an, bis ein Pickup-Truck hielt. Der Mann fragte uns, was denn das Problem sei. Wir erklärten es ihm und er fragte ob er die Stütze mitnehmen könne. Er habe Zuhause ein Schweissgerät und eine Idee wie er das reparieren könne. Kein Problem und so standen wir ein paar Minuten mit zwei Fahrrädern und nur einer Sattelstütze am Strassenrand und warteten. Ca. 45 Minuten später kam der Mann zurück und händigte uns eine neue Sattelstütze aus (siehe Bild). Sprachlos und glücklich bedankten wir uns und zogen weiter Richtung Osten (Nadja fährt noch immer mit dieser Sattelstütze, sie findet dass das Fahrrad nun etwas persönlicher geworden ist. So eine tolle Sattelstütze hat nämlich sonst niemand :-).

Bei schönstem aber kühlen Wetter gings über den Rogers Pass nach Golden, wo wir einen Ruhetag einlegten und anschliessend über den Kicking Horse Pass nach Lake Louise. Da der Campground noch geschlossen war (saisonbedingt) hatten wir uns ein Hostelzimmer reserviert. Darüber freuten wir uns sehr, da es an diesem Tag fast nur geregnet hatte und richtig kühl war.
Beim Check-In lernten wir einen Amerikaner aus Kalifornien kennen, der ebenfalls begeistert Fahrrad fährt. So tauschten wir uns ein wenig aus und verabschiedeten uns dann für die wohltuende und nötige Dusche.
Als wir am nächsten Tag losfahren wollten, kam Dean (der Amerikaner) fast gleichzeitig zum Hostel raus und erzählte uns, dass er ebenfalls nach Banff fuhr. Wir hatten auch dort ein Hostelzimmer gebucht, jedoch nicht im selben. So verabschiedetenn wir uns erneut und fuhren gemütlich los Richtung Banff. Heute war es nur eine kurze Strecke, die wir zu absovieren hatten und da es kaum Hügel hatte waren wir entsprechend rasant unterwegs. In Banff gönnten wir uns erstmals einen (zwei, drei :-) Donut im Tim Hortens und fuhren anschliessend zum Hostel.
Lustigerweise trafen wir dort erneut auf Dean und er offerierte uns die Fahrt hoch in die Thermen von Banff, da er dort gegen Abend einen Massagetermin hatte. Warmes Wasser für unsere strapazierten Beine hörte sich toll an und so nahmen wir dieses Angebot gerne an. Drei Stunden später befanden wir uns mit einigen anderen Besuchern in den warmen Gewässern der Therme und genossen die wohltuende Entspannung. Anschiessend fuhren wir mit Dean in ein Pub, um ein Bier zu trinken und einen Burger zu essen.

Tagsdarauf starten wir erneut bei schönstem Wetter und fuhren via Ghost Lake Reservoir nach Calgary. Kurz vor Calgary mussten wir sowohl bei Pascals Fahrrad als auch bei Nadjas den Hinterreifen wechseln. Dies nach über 15'000 Kilometern.
Die Zeit in Calgary verging wie im Fluge (siehe separaten Bericht über unseren Gang zur US-Botschaft) und so befanden wir uns nur zwei Tage später erneut auf unseren Rädern. Dieses Mal sollte es nicht über hügelige Landschaft führen sondern durch die Prärie Albertas hoch nach Three Hills, welches wir 5 weitere Radeltage später (hätte Pascal nicht die ganze Zeit noch Traktoren und Sähmaschinen fotografiert, wären es vielleicht 4 gewesen :-)))) erreichten.
In Three Hills erwartete uns bereits die Familie Poulsen, bei denen wir für 2 Wochen beim Fertigstellen ihres Strohballenhauses helfen durften. Als Gegenzug dafür erhielten wir Kost und Logis. Die Familie besteht aus dem Elternpaar und 6 Kindern, wovon nur noch 4 Zuhause wohnen. Ausserdem haben sie eine "Hobbyfarm" zu denen Ziegen, Kühe, Schweine, Lamas, Katzen und ein Hund gehören. Die Ziegen haben sie für die Milch, die Kühe und Schweine werden für den Eigenbedarf geschlachtet und gegessen.
Während unserer 14 Tage bei Poulsens verbrachten wir die meiste Zeit damit, die Decke im Erdgeschoss des neuen Hauses zu täfern. Nadja übte sich noch beim Primer auftragen und Bretter schleifen. Ausserdem durften wir beim Ziegen melken und Käse zubereiten mithelfen, sowie die Kleinen mit der Flasche füttern und Seife aus Ziegenmilch herstellen.
An den Abenden spielten wir Karten, redeten, besuchten den Guzoo oder alberten mit Tim, dem anderen Helfer aus Deutschland rum.
Zu Pascals Glück fand dann am zweiten Wochenende in Three Hills noch das Cruise Weekend mit über 600 Ami-Cars und einem Dragrace am Sonntag auf dem Flughafen statt.
So verging auch diese Zeit wie im Fluge und schon bald hiess es Abschied nehmen, die Räder satteln und Richtung Süden fahren.

Wir genossen die Zeit bei der Familie Poulsen sehr und wir hoffen, dass wir das fertiggestellte Strohballenhaus in Zukunft mal bestaunen können. Many thanks to Family Poulsens for this interesting 14 days, we spent at your house. We really enjoyed to stay with you as a familiy and to help you building your Strawbalehouse. We wish you all the best with your house and looking foward to see it, when it's finished.

 
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