Inhalt
Home
Links
Über uns
Unsere Route
Reiseberichte
Bilder
Gästebuch
Weltreise 2010/2011
English 
	English
Unsere Fahrräder
sind von simpel.ch
Unsere Ausrüstung
ist von veloplus.ch
Wir fahren mit
Karten von
reiseknowhow.de
Anzahl Besucher Counter/Zähler

Peter Hansen Ranch, Wyoming USA

Nachdem wir in Rawlins alles erledigt hatten, verliessen wir die Stadt Richtung Peter Hansen Ranch. Gespannt, jedoch auch ein wenig angespannt fuhren wir auf die karge, wunderschöne Hügellandschaft zu. Die ersten 16 Kilometer waren noch geteert, anschliessend fing die Schotterpiste an. Dadurch wurden die Steigungen mühsamer und wir kamen nur langsam vorwärts. Die Strassenarbeiten trugen dazu bei, dass wir nebst der Landluft ab und zu auch eine Staubwolke einatmeten. 50 Kilometer später ohne ein Haus entlang der Strasse gesehen zu haben, erreichten wir die Abzweigung zur Peter Hansen Ranch. Erleichtert, dass es doch etwas gibt hier draussen bogen wir ein und wurden erstmal durch ein Schild gewarnt, dass das Betreten der Ranch ohne Familienmitglied nicht erlaubt ist und strafverfolgt wird. Das nächste Schild wies uns darauf hin, dass das Betreten der Ranch nicht erlaubt ist.... mmmhhhh. Wir sind hier in Wyoming. Dem Staat der Cowboys, des Rodeos und der Waffen. Trotzdem traten wir guten Mutes weiter in die Pedalen. Es wird wohl kein Cowboy hinter dem nächsten Hügel sitzen und uns ein Loch in den Kopf schiessen.
Schon bald erblickten wir die Häuser der Ranch und wurden freudig von der Familie empfangen - ohne Loch im Kopf :-). Nach der Begrüssung gabs erstmal ein Bier und einen kleinen Rundgang. Anschliessend sprangen wir mit den Familienmitgliedern in den Teich und freuten uns über die Abkühlung nach einem strengen und heissen Tag.
Endlich wieder einmal in einem Bett schlafen. Unser Cabin hat für uns auch noch die richtige Bezeichnung: Honeymoon-Cabin. Unsere Toilette war ein sogenanntes Outhouse mit Blick auf die Sierra Madres, zum Duschen stand uns ein Showerhouse zur Verfügung, welches wir vorgängig mit Holz einheizen mussten. Dafür konnten wir zusammen Duschen, da es zwei Duschbrausen hatte :-).

Am nächsten Tag wurden wir in die Arbeiten rund um das Cabin "Wrens" eingweiht. Wir schafften uns einen kurzen Überblick über das Material, die Werkzeuge und das zu renovierende Cabin. Relativ schnell stellten wir fest, dass eine Menge Arbeit und etwas spärlich Material und Werkzeuge auf uns wartete. Strom gabs nur durch einen Generator, der jeweils nach Gebrauch wieder ausgeschaltet werden musste - eine Menge Bewegung, die uns nicht schadete.
Wir liessen uns vom ersten Blick nicht entmutigen und machten uns voller Elan an die Arbeit. Dazu gehörte auch, dass wir das Cabin so richtig ausmisteten, inklusive Mäusenester, toten Mäusen und anderen Krabbeltierchen. Leer und gereinigt sah es schon viel besser aus und roch wesentlich besser. Nun konnten wir richtig beginnen: Wand getäfert, Türen geschliffen und gestrichen, Boden verlegt, Boden geschliffen und versiegelt, Türrahmen, -futter und -verkleidung ausgemesen, produziert und montiert, eine Tür gefertigt, Fussleisten erstellt und montiert, Fensterläden erstellt sowie unzählige Stunden Holz geschnitten, geschliffen und gemalt. Während dieser Zeit lernten wir den Cabin-Style kennen. Für uns Schweizer war das am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, sind wir uns doch den Swiss-Style gewohnt. Aber was genau bedeutet denn Cabin-Style? Z. Bsp. Boden schleifen mit der Bandmaschine, mit einem 36-er Schleifpapier und anschliessend den Boden versiegeln oder wenn irgendein Stück nicht so schön gefertigt wurde (was manchmal auch schwierig war weil alles schief war - Cabinstyle eben), wird es mit Woodfiller aufgefüllt und nicht neu erstellt. Nur Pascal konnte oft nicht über seinen Schatten springen und nahm nochmals Hobel und Stechbeutel in die Finger, bis es eben Swiss-Style war. Doch müssen wir hier auch anmerken, dass es uns manchmal nicht schaden würde, etwas lockerer mit dem Swiss-Style zu werden und dabei etwas Cabin-Style reinzubringen.
Während der Arbeit haben wir auch noch Freunde gewonnen. Dies ist einerseits Ralphi, der Chipmunk - den wir immer mit Nüssen gefüttert haben, Sophie das Häschen, welches übermütig und glücklich um uns herumgehüpft ist sowie Bob der Marmot, der uns beim Arbeiten auf die Finger geschaut hat und der nebst uns keine anderen Freunde hat.
Nebst der Arbeit wurde uns auch sonst einiges geboten. Wie es sich gehört im Land der Cowboys wurde oft gegrillt und wir wurden verwöhnt mit saftigen Steaks, ausserdem romantische Lagerfeuer mit Countrymusik, unzähligen Cocktails, einem Cowboy-Fotoshooting und sogar Pistolen schiessen von der Terasse aus. Dies mit einer 9mm-Glock und einer 357er-Magnum. Aufgrund von Sabins Vorliebe für Rum kamen auch wir in den Genuss mehrere Rum/Colas zu trinken. Manchmal an einem Abend so viel bis die Flasche leer war inkl. leichtem Hangover am nächsten Tag :-).
Ausserdem gab es diverse Familienessen, einen Ausflug nach Saratoga in die Hot Springs, einen Tag in Rawlins und zwei Picknicks im National Forrest.
Bei schönem Wetter und klarer Nacht, haben wir sogar unsere Schlafsäcke nach draussen "gezügelt" und unter wunderschönem Sternenhimmel geschlafen.

Nach 4 Wochen auf der Ranch kam unser letzter Abend. Nach einem tollen Abendessen (chickenfried Elksteak) und einer Flasche Rum, was denn sonst, zottelten wir mit unseren Schlafsäcken ins Cabin "Wrens", welches nun bewohnbar ist und schliefen die letzte Nacht auf der Ranch mitten in unseren geleisteten Arbeiten.
Am nächsten Morgen hiess es Abschied nehmen. Mit ganz vielen tollen Eindrücken und Erlebnissen, verliessen wir am 5. August wehmütig die Ranch Richtung Saratoga. Wir haben nicht nur viel geleistet sondern auch neue Freunde gewonnen und extrem viel erhalten.
We like to thank you Sundell and the whole Family for the great time we spent at your Ranch (and not Farm :-). We worked hard, but we also played hard... It was a great experience for us and we were a great team. Hope to see you either in Czech Republic, in Switzerland or back in Wyoming.

 
Counter/Zähler