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Buenos Aires und Patagonien

Nachdem wir Miami verlassen hatten, fanden wir uns relativ schnell in einer neuen Welt wieder. Südamerika... nicht nur, dass wir die Sprache nicht mehr so einfach verstanden, auch die Städte präsentierten sich wieder etwas chaotischer und die Mentalität der Menschen war auf einmal auch ganz anders. Wir freuten uns auf die kommende Zeit mit saftigen argentinischen Steaks und Wein.... nebst dem Fahrradfahren, Spanisch lernen etc.

Nachdem wir uns ein paar Tage in Buenos Aires bei Jorge und Maria Marta eingewöhnt hatten (Diverse Besichtigungen, Erledigungen und Bife de Lomo), flog Pascal am 2. November wie geplant mit der LAN-Maschine in den Süden Argentiniens nach Ushuaia. Hier begann er seine Fahrradreise durch Patagonien hoch in den Norden.
Nach zwei Tagen Vorbereitung gings endlich los. Endlich wieder auf dem Fahrrad, die Weite und das Unendliche spüren. Wo, wenn nicht in Patagonien?
Kurz vor der Abfahrt schneite es leicht und so war der Start bereits etwas gewöhnungsbedürftig (nach den hohen Temperaturen in Florida). Nicht nur die Temperaturen waren nicht so wie in Florida, auch die Landschaft ähnelte eher der bergigen Schweiz als dem Südstaat der USA (+ 1'431 Höhenmeter am ersten Tag). Die erste Nacht im Zelt war dann wie erwartet auch nicht kuschlig warm, es herrschten Minustemperaturen bis zu Minus 6.5 Grad Celsius. Die nächsten Tage wurde das Wetter nicht besser obwohl es nicht schneite, dafür blies der Wind in voller Stärke von allen Seiten. Es hiess nun Mütze und Handschuhe montieren und weiter gehts durch Patagonien. Die bergige Landschaft endete nach ein paar Tagen und die endlose Weite Patagoniens eröffnete sich. Es herrschte nicht so viel Verkehr, dafür blies umso mehr der Wind aus allen Ecken.... meistens nicht von dort von wo er gewünscht gewesen wäre :-). Teilweise wechselte die schön asphaltierte Strasse in Schotterstrasse und wenn dann der Wind so richtig blies, war an ein Weiterfahren nicht zu denken (Rutschgefahr). So wurde aus ein paar Fahrkilometern ein paar Schiebekilometer. In den ersten paar Tagen überquerte Pascal die ersten beiden Grenzen, denn es ging für ca. 200 Kilometer nach Chile und dann wieder zurück nach Argentinien.
Am 9. November erreichte Pascal, nach 6 Fahrtagen, Rio Gallegos, wo er sich ein wenig aufwärmen und ausruhen konnte. Ausserdem konnte er seinem Knie etwas Ruhe gönnen, welches seit Tagen schmerzte. Auch freute er sich auf den nächsten Tag, denn an diesem Tag sah er Nadja wieder welche für ein paar Tage von Buenos Aires nach Rio Gallegos flog. Zusammen verbrachten wir 4 gemütliche aber kalte und windige Tage im Süden des Landes.

Am 14. November hiess es für Pascal erneut in die Pedale treten. Nächstes grösseres Ziel war Puerto Madryn. Bereits am ersten Tag begannen die Knieschmerzen erneut, dennoch erreichte er an diesem Tag 153 Kilometer. Am nächsten Tag waren es sogar 189 Kilometer. Dennoch konnte es so nicht weitergehen. Die Schmerzen im Knie wurden immer schlimmer und an ein Weiterfahren war nicht zu denken. So beschloss er sich von Puerto San Julian nach Comodoro Rivadavia eine Busfahrt zu gönnen. In Comodoro Rivadavia kaufte er eine Kniebandage und weitere entzündungshemmende Schmerzmittel. Nach einem Pausentag sollte es nämlich wieder weitergehen.
Um 5 Uhr in der Früh startete er nach diesem Erholungstag positiv denkend in den neuen Tag und den neuen Streckenabschnitt. Nach 30 Kilometer stetig steigend und mit starkem Gegenwind, legte er eine kurze Pause ein da das Knie wieder schmerzte. Nach der Pause ging es dann gar nicht mehr. Die Knieschmerzen wurden unaushaltbar und so musste er eine Entscheidung treffen wie es weitergehen soll. Nach einem Pack Kekse stand sie fest. 182 Kilometer ohne Versorgungsmöglichkeiten wären vor ihm gewesen und mit diesen unsicheren Knieschmerzen ein No Go. So drehte er schweren Herzens sein Fahrrad um und fuhr zurück nach Comodoro Rivadavia. Kurz vor dem Ort gab es nochmals eine Steigung zu überwinden, der das Knie nicht mehr stand hielt. Mit schmerzverzerrtem Gesicht stieg Pascal vom Fahrrad und setzte sich für einen Moment auf die Leitplanke. Kaum abgesessen hielt eine junge Frau und fragt ob alles ok ist. Da nichts ok war, erklärte er ihr mit Händen und Füssen, dass er Knieprobleme hat und auf dem Weg in die Stadt in ein Hotel sei. Daraufhin meinte sie, dass ihre Schwiegereltern "Couchsurfer" (eine Gemeinschaft auf dem Internet die Reisenden freies Übernachten anbieten) seien und ob er nicht zu ihnen wolle. Da musste Pascal nicht lange überlegen und nahm das Angebot gerne an. Das Fahrrad wurde abgeladen und alles im Kofferraum des Autos verpackt, dann brachte Catalina Pascal zu ihren Schwiegereltern. Die Schwiegereltern entpuppten sich als ebenso hilfsbereit und gastfreundlich wie Catalina es war. Sie boten Pascal eine Übernachtung inkl. Kost an, fuhren ihn in die Stadt um ein Busticket nach Buenos Aires zu kaufen und riefen sogar Nadja in Buenos Aires an um zu sagen, dass alles i.O. ist und Pascal bei ihnen sei.

So verabschiedete sich Pascal am nächsten Tag von seinen Hosts - an dieser Stelle muchas gracias an Francisco, Laura und Catalina für die Gastfreundschaft und die grenzenlose Hilfe - und fuhr in 27 Stunden nach Buenos Aires.

Während Pascal sich im Süden Patagoniens befand, erkundete Nadja Buenos Airs, besuchte erfolgslos ein paar empfohlene Sprachschulen auf, nahm ein paar Temine wahr, erledigte Organisatorisches von Zuhause und freute sich darauf Pascal in Rio Gallegos zu besuchen. Anschliessend gab es dann Besuch aus der Schweiz. Am 18. November traf Jörg, ein ehemaliger Arbeitskollege von Nadja in Buenos Aires ein. Die gemeinsamen Tage verbrachten sie mit Gesprächen, leckerem Essen und einer City-Tour.
Am 20. November traf dann bereits Pascal in Buenos Aires ein, wo Nadja und Jörg ihn bereits erwarteten.

Tagdarauf stand zuerst der Spitalbesuch von Pascal auf dem Program. Diagnose: entzündete Sehnen- und Muskelansätze - 10 Tage Pause mit starken Medikamenten und Kühlen.
Anschliessend trafen wir Jörg in der Stadt und entschieden mit ihm zusammen ein paar Tage nach Mendoza zu fahren. Er fuhr jedoch zuerst nach Puerto Iguazu, wo er die Fälle besuchte. Am 26. November trafen wir uns in Mendoza, wo wir die Stadt erkundeten und für die nächsten Tage etwas buchen wollten. Leider erfolglos. Die Touren fanden entweder am falschen Tag statt oder waren nicht nach unserem Geschmack. Auch die Automiete schlug fehl, da alle Autos bis 2. Dezember ausgebucht waren. So entschlossen wir uns in das nahegelegene Weinanbaugebiet Lujan de Cuyo zu fahren und dort in einem ruhigen und schönen Aparthotel zu verweilen.
Die Zeit in Mendoza verging schnell und schon befanden wir uns wieder im Bus zurück nach Buenos Aires, während Jörg noch zwei weitere Tag dort blieb.

Pascal wird erneut die Taschen packen und mitsamt dem Fahrrad in den Westen fahren. Von dort aus, soll es dann entlang den Anden in den Norden gehen und anschliessend weiter über die Anden nach Chile und zurück.
BITTE ALLE die Daumen drücken, dass das Knie hält und Pascal seinen Traum noch zu Ende fahren kann. Nadja wird sich währenddessen weiter in Buenos Aires aufhalten und das Eine und Andere angehen.

 
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