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Von Budapest, Ungarn durch die Slowakei nach L'viv, Ukraine

Nachdem wir in Budapest die Stadt ausgiebig erkundigt hatten, gings am 1.6.2013 per Zug zurück nach Komarom, unserem Ausgangspunkt. Von dort wechselten wir lediglich das Land, zurück in die Slowakei nach Komarno. Nachdem wir erfolglos den Campingplatz gesucht hatten, und ein grosses Gewitter mit Regen aufzog, entschieden wir uns eine Pension in Komarno zu nehmen. Hier wollten wir auch die nächsten Fahrtage bis in die Hohe Tatra planen. Nachdem wir die Taschen in unser Zimmer raufgebracht hatten, wollten wir eine Kleinigkeit Essen gehen. Doch das war unmöglich, denn die Zimmertüre war geschlossen. Wir machten uns auf die Suche nach dem Schlüssel, jedoch erfolglos. Die Türe war einfach nicht zu öffnen. Der Versuch das Hotel per Handy anzurufen, scheiterte aufgrund der nicht vorhandenen Sprachkenntnisse der Slowakischen Sprache. Also musste Pascal wohl oder übel aus dem 1. Stock springen, was nicht ganz einfach war. Glücklicherweise schaffte er es und konnte Nadja aus dem Zimmer befreien :-) - Der Schlüssel steckte nämlich von aussen. Wie jedoch das Zimmer geschlossen wurde, bleibt uns rätselhaft.

Am nächsten Tag gings dann mit dem Fahrrad, begleitet von Regen und einer schmerzenden Schulter bei Nadja weiter nach Trnava. Auch hier hatten wir eine kleine Pension gebucht und freuten uns darüber, dass wir sogar Deutsche Sender empfangen konnten. Feeling a little bit like back home :-). Am Abend bekamen wir dann noch einen Anruf vom Hotel aus Komarno, welches uns fragte ob wir das Zimmer jetzt haben möchten, welches wir gestern per Telefon gebucht hatten.... Naja soviel zu den beidseitigen Verständigungsproblemen...

Nun ging es weiter Richtung Norden, nach Trencin, Povazska Bystrica nach Terchova. Zwischen Povazska Bystrica und Zilina verabschiedete sich Pascals hintere Bremse mit einem lauten Knall. Nach erfolglosen Selbstversuchen, dies wieder zu richten fuhren wir noch die letzten paar Kilometer bis Zilina. Hier fanden wir, nachdem wir kreuz- und quer durch die Stadt gefahren waren, einen Bikeshop. Diese nahmen sich gleich zu Dritt das Fahrrad vor. Also einer schraubte am Fahrrad und die anderen Beiden bestaunten das Rohloff Getriebe, die Zahnriemen und der USB-Anschluss am Lenker. Nach ca. 30 Minuten war die Bremse wieder wie neu. Vielen Dank dem ASport-Team in Zilina (welches übrigens auch unsere Webseite ausgiebig angeschaut hatte :-). Nun konnte es weitergehen nach Terchova im Nationalpark Kleine Fatra, wo wir umgeben von Bergen nächtigten. Der nächste Tag begann zwar kühl aber mit Sonnenschein. Nach 1 Kilometer einfahren spürten wir dann dass wir in den Bergen sind, denn es ging fortan nur noch bergauf - bis zu 15% Steigung. Einige Autofahrer die uns am steilsten Stück entgegenkamen, lachten entweder verschmitzt, hupten oder streckten den Daumen hoch. Das motivierte uns natürlich noch mehr und wir schafften den Pass kurz vor dem ersten Regenguss. Also hiess es die Regensachen montieren und dann sausen lassen, bis hinunter ins Tal. Dies sollte jedoch noch nicht unsere letzte Bergpassage sein. Den ganzen Tag gings mehr oder weniger nur rauf- und runter bis wir gegen Abend den fast leeren Campingplatz Mara in Liptovsky Trnovec erreichten.

Nach einer langen Nacht packten wir am Morgen früh unsere Sachen zusammen und begaben uns auf den Weg zu unserem Ziel, Horny Smokovec in der Hohen Tatra. Die Strecke blieb wie am Tag zuvor hüglig, der Wind blies das eine oder andere Mal auch ins Gesicht und die Sonne liess sich ab uns zu ebenfalls blicken.
In Tatranksa Strba, nach bereits ca. 50 zurückgelegten Kilometer entschieden wir uns von diesem Dorf aus rauf in die Hohe Tatra zu fahren. Die Strasse schlängelte sich 5 Kilometer lang, bis auf 1300 Meter hoch, von wo aus wir einen tollen Blick auf das Tal hatten. Anschliessend waren wir überzeugt, dass die Strasse nach Horny Smokovec auf dieser Höhe weiterführen wird, evtl. noch weiter hoch geht. Dies war nicht der Fall. Von da an, konnten wir es wieder sausen lassen, bis nach Stary Smokovec auf 1000 Höhenmeter und weiter nach Horny Smokovec auf knapp unter 1000 Höhenmeter. Im Nachhinein war es wohl der steilste Aufstieg, den wir uns für die Hohe Tatra ausgesucht hatten :-).

In Horny Smokovec durften wir für 5 Tage gratis in einem Appartement von Jarkas Eltern (Schwägerin von Pascals Stiefmutter) übernachten - vielen lieben Dank, Dir Jarka für die Organisation und Deinen Eltern, dass wir das tolle Appartement benutzen durften. Wir haben uns sehr wohl gefühlt. Wir nutzten die 5 Tage, um Nadjas Schulterschmerzen auszukurieren, die Hohe Tatra zu Fuss zu erkunden, im Thermalbad Aqua City in Poprad zu entspannen und unsere Weiterreise in die Ukraine zu planen.

Nachdem wir unsere Weiterreise aufgrund des schlechten Wetters um einen Tag verschoben hatten, gings am 13. Juni ausgeruht und wieder schmerzfrei bei schönstem Wetter weiter Richtung Kosice. Eigentlich war nicht geplant an diesem Tag so weit zu fahren, da jedoch das Wetter mitspielte und unsere Beine richtig strampelfreudig waren, beschlossen wir bis Kosisce durchzufahren. In Kosisce angekommen, waren wir überwältigt von dieser schönen und charmanten Innenstadt. So war klar, wir suchen uns eine Unterkunft direkt im Zentrum. Zwar etwas teurer aber so konnten wir am Abend draussen sitzen und geniessen.
Nun gings weiter Richtung Ukrainische Grenze. Kurz vor der Grenze gibt es einen See, an dem wir übernachteten. Und schon stand die Grenze in die Ukraine kurz bevor.... Nachdem wir 32 Kilometer zur Grenze geradelt sind und dort uns brav in die Reihe gestellt hatten, kam auch schon ein Grenzbeamter, der uns erklärte dass diese Grenze nur durch Motorisierte Fahrzeuge überquert werden darf.
Ein bisschen geknickt liessen wir uns erklären, wo der nächste Grenzübergang ist, drehten unsere Fahrräder und radelten 40 Kilometer nordwärts an den nächsten Grenzübergang.
Hier mussten wir trotz mehreren Vorwarnungen, weder die Zollbeamten bestechen, noch die ganzen Taschen ausräumen. Ebenfalls warteten hinter der Grenze keine Räuber auf uns.... Im Gegenteil. Die Zollbeamten waren extrem nett und hilfsbereit. Sie erklärten uns sogar, welche Wege am Besten zu befahren sind. Soviel zu den Vorurteilen...

Was sich jedoch auf der anderen Seite der Grenze ziemlich änderte waren die schlechteren Strassenverhältnisse und die Autos die an uns vorbeifuhren. Erstens gab es weniger, zweitens wurden wir um ein mehrere Jahre zurückversetzt (vorallem Ladas). Aber nicht nur für uns waren die Veränderungen gross, auch für die Leute an der Strasse war es wohl etwas eigenartig so bepackte Räder von zwei vor sich hinstrampelnde Menschen zu sehen.

Nachdem wir nach 94 Kilometer in Perecyn angekommen waren, beschlossen wir uns hier eine Übernachtungsmöglichkeit zu suchen. Dafür brauchten wir erstmal jedoch Geld (Ukrainisches Geld, darf nicht über die Grenze geführt werden). Dies stellte sich als nicht ganz einfach raus. Mit der Dritten Karte am zweiten Bankomat gabs was und ein Hotelzimmer, das ganz in der Nähe lag, wurde sogleich bezogen. Die nächsten Hürden gabs schon beim Abendessen. Die Karte kam zwar, aber nur in kyrillischer Schrift. Dies konnte Nadja zwar noch lesen, was aber noch nicht heisst, dass man es auch versteht ;-). Nach ein paar erfolglosen Versuchen mit der Bedienung auf einen Nenner zu kommen, gingen wir in den Einkaufsladen und kauften Brot, Käse und Wurst ein... Was wir ausserdem nicht wussten, war dass in diesem Hotel ein Hochzeitsfest stattfand. So war an Schlafen gar nicht zu denken. Die ganze Nacht bis morgen um halb 6 war Rambazamba angesagt :-).
Wenig bis gar nicht ausgeruht gings dann weiter durch die wunderschöne Landschaft der Karpaten (rauf und runter, runter und rauf). Unterwegs trafen wir sogar auf zwei Radler aus Deutschland, die für 3 Wochen in der Ukraine und Polen unterwegs sind. Wir haben uns richtig darüber gefreut, da wir seit Ungarn keinen einzigen Fernradler mehr gesehen hatten. Nach ein paar Wortwechseln gings weiter bis nach Plavya, wo wir übernachteten.
Nun lagen die meisten Berge hinter uns, und es gab nur noch ein paar kleinere Hügel zu bewältigen bis nach Stryi, wo wir eine weitere Nacht auf dem Weg nach L'viv verbrachten. Als wir am nächsten Morgen die Weiterfahrt antreten wollten, war Nadja gar nicht auf dem Damm. Übelkeit und Bauchschmerzen machten sich breit. So starteten wir etwas später als geplant mit einer Tablette und ziemlich viel Coca Cola intus. Auf dem Weg nach L'viv wurde uns an einem Bahnübergang, als wir warten mussten sogar die ukrainische Nationalhymne vorgesungen - gut er war etwas angetrunken, wir fanden es trotzdem amüsant :-)

Am Abend trafen wir ziemlich müde aber froh in L'viv bei unserem Host Alex (welchen wir über www.warmshowers.org kontaktiert hatten) ein, welcher uns half unser ganzes Gepäck und unsere Räder in die Wohnung raufzubringen und uns dann nach einer Dusche mit einem tollen Essen verköstigte.
Bei Alex und seinem Vater dürfen wir nun 3 Nächte bleiben, bevor es weiter ostwärts nach Kiev geht.

 
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